Ciao Benaco!

Wieder einmal ein Abschied … 

Doch die alte Melancholie, die mich eigentlich immer befallen hat, wenn ich am letzten Abend auf den See hinunterschaute, ist nicht mehr da.

Dieses Mal ist es anders, vielleicht weil die Tage am See  nur eine Ouvertüre, ein kurzes Vorspiel waren, auf so viel, was noch kommen wird.

Es war schön und auch wichtig, wieder einmal im Mai hier gewesen zu sein. Sicher hat sich viel verändert in all den Jahren, und rings um mich herum lässt eine Unzahl von Kränen vermuten, dass der Wandel noch längst nicht abgeschlossen ist – oder vielleicht sogar gerade erst richtig beginnt.

Und dennoch habe ich dieses Jahr kein ungutes Gefühl. Seit langer Zeit habe ich ihn wieder einmal gespürt. Vielleicht geht es ja nur mir so, dieser See übt eine ganz besondere Magie auf mich aus, die lange Zeit in einer überbordenden Welle respektlosen Konsums auf der einen und ungezügelter Profitgier auf der anderen Seite zu ertrinken drohte.

Welch ein groteskes Bild – ein ertrinkender See!

Doch der Benaco ist zurück. In all seiner Pracht, in all seinen Farben und Gerüchen und mit all der Gewalt, die die Natur sowohl ihm als auch seiner Umgebung verliehen hat.

Für mich hat es etwas ungemein Tröstliches, dass wir Menschen ihm scheinbar nichts anhaben können. Das gibt Hoffnung und Zuversicht.

Morgen geht es aber erst einmal weiter zu einem weiteren Sehnsuchtsort: der Schlern. Und die Wetteraussichten sind perfekt, sodass wir vielleicht bereits in der morgigen Abenddämmerung König Laurin ein Schnippchen schlagen können, und uns im Anblick seines Rosengartens suhlen dürfen.

Fortsetzung folgt …