Weihnachten (die Einundsechzugste)

 Dieses Jahr war ich etwas besser vorbereitet!
Seit im Juni die ersten Lebkuchen und Nikoläuse im Regal standen, war ich gewarnt. Überall Lieferengpässe – also habe ich diesmal meine Geschenkgutscheine schon im Juli ausgedruckt …

Apropos Nikoläuse …
Die haben ganz schön die Arschkarte gezogen. 
Anno dazumal waren verarmte Lappen von einem US-Amerikanischen Brausehersteller dazu gezwungen worden, sich Watte ins Gesicht zu kleben, um auf einem von Rentieren gezogenen Schlitten bei Eiseskälte durch die Nacht zu reiten, und dem betuchteren Teil der Gesellschaft den Kamin mit teuren Spielzeugen für die Kinder vollzustopfen.
Heutzutage braucht man dazu keine Nordmänner mehr. Und auch keine Bärte. Die Geschenke bringen heute die Next-Generation-Nikoläus:Innen, die sich keine Watte mehr ins Gesicht zu kleben brauchen und in warmen, gelben Elektroautos sitzen. Man nennt sie nun Paketboten.
Nach außen hin mag es scheinen, dass es diesen Leuten heute besser geht als den Schlittenmännern. Bei genauerer Betrachtung jedoch, stellt man fest, dass man Next-Generation-Nikoläus:Innen etwas ziemlich Wertvolles gestohlen hat: die Zeit.
Wo der Postbote einstmals noch einen jeden kannte, weil ihm hie und da ein kleines Schwätzchen vergönnt gewesen war, regiert heute eine  strenge Taktung, in der das vorgegebene Pensum oft nur im Laufschritt bewältigt werden kann.
Und damit hat man diesen Nikoläus:Innen noch etwas genommen: ihre Würde. 

Und während Menschen auf Balkonen unseren Pfleger:Innen Beifall spenden, damit man sie nicht ordentlich bezahlen muss, stehen die Nikoläus:Innen vor Türen des geneigten Publikums und müssen unverrichteter Dinge wieder abziehen, weil leider auch die Nachbarn gerade am Klatschen sind.

Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschlossen, all den lieben, gehetzten Menschen, die dafür sorgen, dass uns unsere Kinder auch im nächsten Jahr noch lieb haben, ein Ständchen zu bringen (hilft ihnen zwar nicht wirklich weiter, aber vom Klatschen ist auch noch niemand reich geworden).

Drei Weihnachtbotschaften als kleine Anerkennung, für das, was ihr (nicht nur zur Weihnachtszeit) leistet!

Santa’s Layment (Weihnachten bei DHL) 

The Long Way Home 
(Santa’s Heimreise)

Maria’s Welcome
(Die Jungfrau im Gestrüpp )